Schimmel an der Wand bekämpfen
Vor allem in der kalten Jahreszeit stellt Schimmel häufig ein Problem dar.
Schimmel benötigt neben Feuchtigkeit, die bspw. entsteht, wenn kalte Außenluft auf warme Wohnraumluft trifft, einen guten Nährboden (z.B. Tapeten). Perfekte Voraussetzungen für Schimmel bieten daher Wohnungen.
Schimmel kann mit seinen winzigen Sporen sehr gesundheitsschädlich sein und z.B. Asthma, bronchiale Infekte, Kopfschmerzen und Allergien auslösen sowie das Immunsystem schwächen.
In unserem bauSpezi-Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Schimmelbildung vorbeugen und Schimmel auch einfach selbst entfernen können.
Schimmel vorbeugen
Damit Schimmel keine Chance hat, müssen Sie folgende Dinge beachten:
- Wohnräume mehrmals täglich Stoßlüften. Öffnen Sie die Fenster dafür vollständig für 5 Minuten. Besonders effektiv ist Querlüften, bei dem Sie die Fenster aus den gegenüberliegenden Räumen mitöffnen.
- Im Schlafzimmer nachts am besten mit gekipptem Fenster schlafen. Wem das im Winter zu kalt ist, der sollte morgens nach dem Aufstehen kräftig Stoßlüften.
- Lüften Sie sofort nach dem Duschen oder Baden. Hier entsteht besonders viel Feuchtigkeit.
- Vergessen Sie auch nicht Ihre Kellerräume richtig zu lüften und leicht zu beheizen.
- Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht in der Wohnung.
- Möbel nicht zu nah an die Außenwände stellen, damit die Luft dahinter zirkulieren kann (ca. 10-15 cm Abstand zwischen Möbel und Außenwand)
- Richtig Heizen: Die Zimmertemperatur sollte bei 19-21 Grad Celsius liegen.
Wer es genau wissen will: Mit einem Hygrometer können Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum bestimmen. Der angezeigte Wert sollte bei ca. 50 % liegen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Schimmel entfernen
Sollte es bereits zum Schimmelbefall gekommen sein, so lässt sich dieser nur wirkungsvoll bekämpfen, wenn die Ursache gefunden und beseitigt wird.
Mögliche Ursachen können sein:
- Zu hohe Luftfeuchtigkeit, bspw. durch falsches Lüften
- Wärmebrücken: Dies sind Bereiche in Bauteilen eines Gebäudes, die Wärme besser leiten und damit Wärme schneller nach außen transportieren als es durch die angrenzenden Bauteile passiert. Dadurch kühlen entsprechende Bauteile, z.B. Raumecken, schneller aus und erfahren somit eine tiefere Temperatur als die Umgebung. Bei Unterschreiten des Taupunkts kondensiert die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit am Bauteil. Durch die dadurch erhöhte Materialfeuchte bilden sich auf Wärmebrücken gerne Schimmelpilze.
- Sehr kalte Stellen aufgrund fehlender oder nicht ausreichender Isolierung
- Risse in der Hauswand, durch die Feuchtigkeit eindringen kann
- Defektes Wasser- oder Abwasserrohr
Kleine und neue Schimmelflecken mit chemischen Schimmelentfernern selbst entfernen
Für kleine und oberflächliche Schimmelflecken eignen sich Schimmelentferner mit Chlor.
Bitte unbedingt beachten: Chlor ist gesundheitsschädlich. Schützen Sie sich bei allen Behandlungsschritten mit Handschuhen, einer Schutzbrille und einer FFP3-Maske.
Sprühen Sie im Abstand von 15 cm den Schimmelentferner großflächig auf die betroffene Stelle und lassen es für ca. 20 Minuten einwirken.
Danach einfach mit einem feuchten Lappen abwischen. Den Lappen bitte im Müll entsorgen und nicht in die Wäsche geben, da Chlor Farbe aus Textilien zieht. Danach unbedingt lüften, um den Chlorgeruch zu beseitigen.
Großflächige und ältere Schimmelbefälle durch einen Profi entfernen lassen
Um bei sehr großflächigem Schimmel dauerhaft Abhilfe zu schaffen, sollten Sie sich fachmännische Hilfe suchen. Hier ist ein Sachverständiger am besten Ihr erster Ansprechpartner. Anschließend erfolgt eine Sanierung, wobei die befallene Bausubstanz entfernt wird.